Mittwoch, 22. Juni 2011

Mein Zeugnis

Meine Eltern sind Christen, demnach bin ich mit dem Glauben aufgewachsen, aber das war halt so ein „Kleinkinderglaube“, ich hab es halt geglaubt, weil meine Eltern es auch geglaubt haben. Aber es war nie so der ‚selbstständige’ Glaube. Und dann, ca. 2006 oder 2007 wurde das bisschen Glaube, das ich hatte auch immer weniger, und da war so eine Stimme in meinem Kopf „Geh doch zum Teufel, da ist es besser!“, diese Stimme kam nur selten, ich hab sie einfach ignoriert. Dann 2008 kam die Einladung für den Konfirmandenunterricht, ja, einfach mal hingehen, vielleicht ändert sich ja noch was so in Sachen Glauben, vielleicht erlebe ich Gott mal wirklich und kann wirklich an ihn glauben, so habe ich damals gedacht

Im Herbst fuhren wir als Kurs auf eine Freizeit (mit mehreren Gemeinden) und auf dieser gab es abends die Möglichkeit für sich beten zu lassen und irgendwie, ich weiß heute nicht mehr wieso genau, bin ich gleich nach der Mitteilung, dass es diese Möglichkeit gibt, zu einem der Gebetsteams gegangen. Diese beiden Leute haben sich angehört, was ich gesagt habe und danach für mich gebetet, ja, gut, das war’s für diesen Tag.

Am nächsten Morgen ging es wirklich los: Die ganze Zeit diese Stimme in meinem Kopf „Geh doch zum Teufel!“ ich schrie innerlich dagegen an „NEIN! ICH WILL NICHT!“ und zwischen drin immer wieder Gott, leiser, viel leiser „Komm zu mir!“, erstmal musste ich aufpassen, dass ich nicht zu Gott „Nein!“ und zu Satan „Ja!“ sagte. Nicht nur, weil Gott immer dazwischen kam sondern auch ,weil Satan anfing, Gott zu imitieren (alles in meinem Kopf). Am Abend ging ich wieder zu einem der Gebetsteams, sie beteten wieder für mich – und ich find an zu weinen, ich hab mich lange nicht mehr beruhigt, aber diese Stunde weinen heilte etwas in mir, oder…ich weiß nicht, wie ich es sagen soll….naja, am nächsten Morgen ging es wieder von vorne los, ich war ganz ehrlich, am Ende. Am Abend fing ich noch während des Themas bzw. als wir gerade das Lied „Mighty to save“ (dieses Lied spielt später noch eine große Rolle) sangen, an, zu weinen, noch länger als am Vorabend. Und um mich herum saßen meine Freunde und eine Leiterin – sie alle kannten die Geschichte – waren einfach für mich da und beteten für mich. Der nächste Tag war schon der letzte der Freizeit, aber Satans Stimme war weniger geworden.

Jetzt war ich daheim, mit meinen Eltern wollte ich darüber nicht reden, inzwischen wissen sie es, ich weiß selbst nicht, weshalb ich ihnen damals nicht davon erzählen wollte. Wie auch immer, wenn ich daheim war, war ich allein mit der Stimme Satans, die nach und nach weniger wurde. Ich musste auch selbst nicht ‚viel’ tun – nur Satan widerstehen und Kraft haben, das hört sich für manche vielleicht nicht so großartig an. Aber in mir haben zwei große und Starke Wesen gegeneinander gekämpft – um mich! Gott übernahm den Kampf gegen Satan für mich, aber diesen Kampf über viele Monate in sich haben (anders kann ich es nicht formulieren) kostete Unmengen Kraft, klar, meine Freunde waren IMMER für mich da, wann immer ich sie brauchte, aber…eine zeitlang stand ich immer wieder am Fenster oder hatte sonstige Selbstmordgedanken, ich konnte aber einfach nicht – etwas in mir, eine Stimme, hielt mich ab, wollte leben!

Dann, irgendwann 2009 war Satans Stimme weg – Endlich! Doch: Er kam zurück, in einem letzten Versuch, mich doch zu sich zu ziehen und wieder rief ich zu Gott und wieder kämpfte er für mich und wieder wurde viel meiner Kraft verbraucht. An einem Nachmittag saß ich an einem Nachmittag an meinem Computer und hörte wahllos Lieder auf Youtube (teilweise auch von der Freizeit damals) und irgendwie landete ich dann bei „Mighty to save“ (!) und während ich so dasaß und die Musik in mich „hineinrieseln“ ließ merkte ich auf einmal, welches Lied gerade lief. Und während ich begann, mitzusingen, durchlief mich eine Welle der Kraft – ich wusste auf einmal ganz sicher, dass Gott IMMER für mich da sein würde, dass Er diesen Kampf für mich zu Ende bringen würde und dass Er nicht zulassen würde, dass ich an diesem Kampf kaputtgehen würde, sondern, dass Er gewinnen würde! Für mich! Und mit dieser Gewissheit konnte ich wieder zuversichtlicher auf die nächsten Monate sehen. Am Abend stand ich in meinem Bett und sang mit meinem Mp3-player „One way“, plötzlich sah ich instinktiv nach oben und da unter meiner Decke war ein Mann, der mir Seine Hand hinstreckte, als ich die Hand nahm, war es eine echte Hand, nichts aus Luft oder so, nein, wie, wenn ich einem Mitmenschen die Hand gebe. Und ich wusste, dass es Gott/Jesus war, der mir seine Hand gab!! Mit dieser Gewissheit ging ich schlafen, als ich am nächsten Morgen erwachte, hatte ich auf einen Schlag diese Gewissheit in meinem Kopf, die Gewissheit, dass Gott stolz auf mich war, stolz, weil ich immer noch an Ihm festhielt, stolz, weil ich all dem standhielt, einfach stolz.

Von diesem Zeitpunkt an wurde Satans Stimme wieder weniger, immer weniger. Irgendwann kam sie dann nur noch ca. 1x die Woche, und dann war sie ganz weg – und kam nie wieder!

So, dass ist mein ‚größtes’ Zeugnis, und an alle, ich bin mir relativ sicher, dass es Zweifler unter denen gibt, die das hier lesen:

Es ist keine Einbildung, ich hatte diese Stimme(n) in mir, ich habe Gott gesehen, ich habe all das erlebt, ich habe durch dieses Erlebnis einen Glaube bekommen, den nichts mehr umhauen kann und besteht doch die Gefahr denke ich an dieses Zeugnis und „das Problem hat sich“! und ich habe gelernt, was wirkliche Freunde sind und dass Gott mich mit vieler solcher Freunde gesegnet hat!

Was ich euch noch mitgeben möchte: Ich weiß, dass der Teufel kein Leichter Gegner ist, sollte irgendjemand ein ‚Problem’ mit Satan haben, ersucht nicht, es allein zu stemmen – ihr zerbrecht daran. Ihr braucht Leute/Freunde, die einfach für euch da sind und – vor allem! – Gott!

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